NEU-ISENBURG, 24. März 2016 - Egal, was der Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur Neu-Isenburg (GHK) veranstaltet, den größten Raum im Haus der Vereine an der Offenbacher Straße bekommt er immer voll. Auch zur Jahreshauptversammlung, wo manche Themen per Gesetz besprochen werden müssen, die sich naturgemäß weniger unterhaltsam anhören, als die Kommentare einer Liesel Dörr an selber Stelle ein paar Tage zuvor.
Das undankbarste Ehrenamt in einem Club dürfte generell der Kassierer haben. Viel Ruhm lässt sich nicht ernten, aber der Kassenwart darf partout keinen Bock schießen. Am Ende wird allesgenau kontrolliert. Wie immer kann auch in diesem Jahr niemand an der Aufstellung von Peter Ploch auch nur einen Hauch an Fehler in der Nachkommastelle finden. Spaß machen die 7268 Euro an Spenden, die 2016 nach einem Aufruf eingingen.
Die braucht der GHK auch für die geplante Publikation, die der Geschichtsverein bald herausgibt. Die Historikerin Dr. Heidi Fogel gibt eine Wasserstandsmeldung, wie weit sie mit ihrem „Neu-Isenburger Gesichtsbuch – Von der Hugenottensiedlung bis zur modernen Stadt“ ist. Sie habe 2013 begonnen und sich mitunter die Frage anhören dürfen, „wann bist du eigentlich fertig?“.
Nicht von Seiten des Geschichtsvereins, wie Fogel betont. Dort gelte die Maxime, lieber sorgfältig als schnell. Im Moment arbeite sie am letzten von zwölf chronologisch aufgebauten Kapiteln. In dem ist auch die Rede vom Astronauten Thomas Reiter, der in Isenburg aufwuchs und 1977 an der Goethe-Schule sein Abitur ablegte. Für die Publikation stehen 2500 Euro auf dem Plan.
Die Ausgabe wird ein neuer Kassierer überweisen. Peter Ploch hatte den Vereinsvorsitzenden Herbert Hunkel informiert, zur Vorstandswahl nicht mehr anzutreten. Hunkel hatte so Zeit, nach Ersatz zu fahnden. Den fand er in Dirk Gieler. Der 44-Jährige stellt sich mit dem Hinweis vor, er sei zwar ein Kind der Region, aber er müsse einen Makel gestehen: „Ich lebe in Langen.“ Das macht nichts. Schließlich ist der Isenburger von Natur aus tolerant, erst recht gegenüber einem Kassierer, der vom Fach ist. Der Bankbetriebswirt fungiert als Regionaldirektor Neu-Isenburg der Volksbank Dreieich. Die Unterstützung seines Arbeitgebers, der auch zu den Sponsoren des GHK zählt, sei ihm sicher.
Außer Peter Ploch treten Christel Reinhardt-Seel und Wolfgang Kuhn nicht mehr an. Neben Dirk Gieler wählen die Mitglieder Chantal zu Ysenburg und Büdingen nebst Petra Riesinger in den Vorstand.
Quelle: Offenbach-Post“ von Stefan Mangold